In einer Sache waren sich die Trainer vom VfL Bochum und Borussia Dortmund nach der Achtelfinal-Partie einig: Die 26.000 Zuschauer haben am Mittwochabend im Ruhrstadion einen echten Pokal-Fight miterlebt - mit dem glücklicheren Ende für den Favoriten aus Dortmund.
"Es war das erwartet umkämpfte intensive Pokalspiel", begann BVB-Trainer Edin Terzic sein Fazit nach dem 2:1-Erfolg seiner Mannschaft. "Wenn man sieht, was der VfL in den letzten fünf Heimspielen geliefert hat, dass es hier für keine Mannschaft leicht ist, sie sehr wenige Torchancen zulassen" - am Ende sei das Weiterkommen für Terzic die Hauptsache gewesen.
Eingeleitet wurde dies durch ein Weitschuss-Tor von Emre Can "zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt", wie es VfL-Trainer Letsch formulierte. Manuel Riemann hatte kurz vor dem Pausen-Pfiff seinen Sechzehner verlassen, um den Ball zu klären, spielte ihn aber direkt in die Füße des Torschützen. "Das Spiel von 'Manu' ist offensiv ausgerichtet und wir wollen auch, dass er so mitspielt. In dem Fall ging es schief."
Von einem Fehler wollte Letsch allerdings nicht sprechen. Viel wichtiger sei für ihn gewesen, wie seine Mannschaft auf den Rückstand reagiert hat. "Wir haben in der Halbzeit ganz klar angesprochen, dass hier etwas drin ist, dass wir daran glauben und ich denke, das hat jeder im Stadion gesehen." Die Druckphase wurde mit dem Ausgleich durch Kevin Stöger belohnt, der aus einem diskussionswürdigen Elfmeterpfiff resultierte.
Folgenschwerer Riemann-Fehler und Kann-Elfmeter
"Das Regelwerk über das Handspiel ist inzwischen glaube ich ein ganzes Buch", sei Letsch froh, kein Schiedsrichter sein zu müssen. BVB-Youngster Jamie Bynoe-Gittens hatte auf der Strafraumkante den Ball an den Arm bekommen. "Wenn er ihn gibt, macht er keinen Fehler. Wenn er ihn nicht gibt, auch nicht." Schiedsrichter Tobias Stieler gab den Strafstoß nach vier Minuten Video-Studium.
Auf den umjubelten Ausgleich folgte eine Phase, in der beide Mannschaften mit offenem Visier spielten und der VfL am Ende den Kürzeren zog. "Wir haben es nicht mehr geschafft, den Gegner unter Druck zu setzen und die Ballbesitzphasen von Dortmund wurden länger", haderte Letsch auch ein bisschen mit fehlendem Spielglück. "Wir müssen das Ausscheiden akzeptieren, aber auch stolz sein auf das, was wir hier abgeliefert haben."